ISO 10667 Anhänge

A. Rechte und Verantwortlichkeiten der Assessment-Teilnehmer
B. Ergänzende Informationen zur technischen Dokumentation von Assessment-Methoden und -Prozeduren
C. Ergänzende Informationen zur Analyse und Interpretation von Ergebnissen
D. Ergänzende Informationen zur Berichterstattung

engl: ISO 10667 Annexes

Alle vier Anhänge sind nicht normativ sondern informativ.

A. Rechte und Verantwortlichkeiten der Assessment-Teilnehmer: Richtlinien und Erwartungen

Anhang A fasst die Rechte und Pflichten der Assessment-Teilnehmer zusammen. Zu den Rechten gehören beispielsweise: - Respektvolle, wertschätzende Behandlung
- Umfassende Vorinformation über Ort und Zeiten der Durchführung, Zweck, Verwendung der Befunde und Daten, Datenschutz, Ergebnismitteilung und Feedback
- Möglichkeiten, Bedenken und Beschwerden anzubringen.
Zu den Pflichten gehören beispielsweise:
- andere Teilnehmer respektvoll zu bahandeln
- sich zu informieren, schriftliche Anleitungen zu lesen und mündlichen aufmerksam zuzuhören
- Zeitplänen pünktlich zu folgen
- die Assessment-Durchführer über relevane Störungen zu informieren.

B. Ergänzende Informationen zur technischen Dokumentation von Assessment-Methoden und -Prozeduren

Für jede Assessment-prozedur sollte gemäß ISO10667 eine technische Dokumentation existieren, die dem Dienstleister, dem Auftraggeber und anderen zur Verfügung stehen sollte. Die wichtigsten Angaben: Theoretische Grundlagen und / oder Modell oder Technik anhand dessen die gemessenen Anforderungen, Kriterien und Maße abgeleitet wurden. Belege für die Funktionsfähigkeit des Assessments.
Angaben zu den Merkmalen der Assessment-Teilnehmer für die das Assessment adäquat ist. Mögliche Einschränkungen der Anwendbarkeit.
Cut-off- und Pass-Werte sowie Entscheidungsalgorithmen.
Die Dokumentation sollte den Anforderungen an wissenschaftliche Publikationen entsprechen.
Die Befunde und Ergebnisse des Assessments sollten objektiv, reliabel und valide sein.
Die Wahrscheinlichkeit des Einflusses und des Auftretens von Beobachtungsfehlern sowie von Beurteilungstendenzen sollte von vorne herein so weit wie möglich reduziert werden. Die eingesetzten Verfahren sollten zudem fair gegenüber allen möglichen Teilnehmern sein.
Regelmäßig sollte überprüft werden, ob die Assessment Verfahren noch zieladäquat sind und dem Stand der Wissenschaft entsprechen. Hierzu analysiert der Assessment-Dienstleister die erhobenen Daten und hält sich über die wissenschaftliche Literatur auf dem Laufenden.
Die Anforderungen, die die ISO 10667 hier nennt sind für Tests typisch und angemessen, für andere Verfahren aber kaum zu erfüllen.

C. Ergänzende Informationen zur Analyse und Interpretation von Ergebnissen

Hier geht es vor allem darum, Belegbarkeit, Nachvollziehbarkeit, kritisches Hinterfragen und Fairness zu realisieren.

D. Ergänzende Informationen zur Berichterstattung

Die Berichte sollen u.a.:
- evidenzbasiert sein,
- für alle Arten von Endnutzern verständlich sein,
- erklären, wie die Befunde gegenüber anderen Daten zu geweichten sind,
- eine Zusammenfassung und falls relevant, auch eine Empfehlung enthalten
- und die Grenzen der Verwendbarkeit der Befunde aufzeigen.

siehe auch:
ISO 10667 Kapitel 1-3 Anwendungsbereich, Referenzen und Definitionen
ISO 10667 Kapitel 4 Verfahrenshinweise zu Vereinbarungen
ISO 10667 Kapitel 5 Verfahren vor dem Assessment
ISO 10667 Kapitel 6 Assessment-Lieferung
ISO 10667 Kapitel 7 Rückblick nach dem Assessment
Weitere Qualitätsstandards für die Eignungs- und Management-Diagnostik

Beratung:
Gerne beraten wir Sie zu Assessments, die der ISO 10667 entsprechen.
Wir verfügen über zahlreiche Assessment-Bausteine und bieten unseren Kunden Dokument-Vorlagen, in denen die Forderungen der ISO 10667 bereits umgesetzt sind. Kontaktieren Sie uns für ein unverbindliches Vorgespräch via Email oder telefonisch (0201-171 54 94)!

Literatur:
International Organisation for Standardization. (2011). Assessment service delivery - Procedures and methods to assess people in work and organizational settings. Berlin: Beuth Verlag.