Spezifität
engl: specificity
Grad in dem ein Test, Assessment oder allgemein ein diagnostisches Instrument auf die Besonderheiten des Untersuchungsgegenstandes zugeschnitten ist und diese folglich zuverlässig messbar macht.
Die Spezifität eines diagnostischen Instrumentes bezeichnet einen Aspekt der Zuverlässigkeit oder Validität, insbesondere der Inhaltsvalidität und Konstruktvalidität.
Im Zusammenhang der Management-Diagnostik und Eignungsdiagnostik können die Analyse der Anforderungen, die Anforderungen selbst sowie die Management-Arbeitsproben, Rollensimulationen, Tests und weitere Assessment-Tools, die die Anforderungen messbar machen sollen, z.B.
- positionsspezifisch
- rollenspezifisch
- funktionsspezifisch
- spezifisch für die Führungsebene
- spezifisch für das Unternehmen, die Organisation, den Bereich, die Abteilung, oder das Team
- spezifisch für die Industrie oder die Branche
sein.
Es geht also um den Grad der Auflösung in der Anforderungsanalyse sowie in der Simulation von Anforderungen und Aufgaben
und damit um die "Körnigkeit" der Momentaufnahme der Kompetenzen des Kandidaten im Assessment.
Je spezifischer ein Test oder ein Assessment ist desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass damit Eignung gemessen und Erfolg auf der Zielposition vorhergesagt werden kann (Prognostische Validität).
Je genauer und damit spezifischer ein Assessment auf die Aufgaben und Anforderungen der Zielposition zugeschntitten ist, desto genauer ist auch das Bild welches der Kandidat von der Position und seinen zukünftigen Aufgaben bekommt. Und desto besser und sicherer kann er sich auch für das Unternehmen sowie die Zielposition entscheiden.
Koeffizient für die Spezifität
bei binären Klassifikatoren oder dichotomen Testergebnissen
Beispiele:
geeignet – nicht geeignet
an Covid-19 erkrankt – nicht an Covid-19 erkrankt
Vor allem bei medizinischen Tests wird als Koeffizient für die Spezifität die wahr-negative Rate berechnet und benutzt. Damit ist die Wahrscheinlichkeit gemeint, mit der bei nicht kranken Personen der Test auf die Krankheit auch negativ ausfällt. Die Spezifität besagt also: Mit welcher Wahrscheinlichkeit Sie ein negatives Testergebnis bekommen wenn Sie tatsächlich negativ sind, d.h. nicht an der Krankheit, auf die der Test zielt, erkrankt sind.
Hingegen bezeichnet die Sensitivität die Wahrscheinlichkeit, dass Patienten mit der Krankheit ein positives Testergebnis haben (wahr-positive Rate).
Gerne beraten wir Sie und erörtern die für Ihre Ziele und Ihr Rekrutierungsprojekt optimale Spezifität.
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Siehe auch:
-> Validität, weitere Validitätsarten
-> Produktseite Einzel-Assessment
Links:
Mandell, Brian F. (2021).
Verstehen von Medizinischen Tests und Testergebnissen. In: MSD Manual.
StatistikGuru.de. Rechner zur Berechnung verschiedener Gütekriterien für binäre Klassifikatoren
Literatur:
Sachs, L. & Hedderich, J. (2018). Angewandte Statistik: Methodensammlung mit R. 8., überarb. und erg. Auflage. Berlin: Springer Spektrum