Unverfälschbarkeit
engl: non-fakeability
Gütekriterium von Tests und anderen eignungsdiagnostischen Verfahren.
In einem Test in weitestem Sinne sollte es nicht möglich sein, dass der Proband die konkrete Ausprägung des Testwertes
kontrollieren oder zu anderen Zwecken als der Merkmalsmessung steuern kann. Stattdessen sollte der gemessene Testwert
möglichst weitgehend und allein von der tatsächlichen Merkmalsausprägung des Probanden abhängen. Die
Einflüsse von Antworttendenzen sollten möglichst ausgeschlossen sein. Je mehr für
den Probanden im Sinne der Augenscheinvalidität offensichtlich ist, was der Test
mißt, desto eher beteht die Möglichkeit, dass er das Testergebnis im Sinne seiner Motive, seines Nutzens oder sozialer
Erwünschtheit steuert.
Bei Leistungstests und Arbeitsproben will jeder möglichst gut abschneiden und jeder gibt sein Bestes. Der Testwert hängt stark von der der individuellen maximalen Leistungsfähigkeit ab und daher ist Augenscheinvalidität meist nicht schädlich.
Persönlichkeitsfragebogen dienen der Selbstbeschreibung. Sie sind durchschaubar und verfälschbar,
denn die Probanden können leicht selbst kontrollieren und steuern, welchen Testwert sie erreichen. Es gibt keine
"natürlichen Grenzen" z. B. im Sinne der maximalen Lesitungsfähigkeit. Dies ist kritisch, da sich z. B.
ein Bewerber für eine Vertriebsposition per Fragebogen leicht als kontaktoffener darstellen kann als er tatsächlich ist,
um die Stelle zu bekommen.
Darum sollten Fragebogen zur Selbstbeschreibung maximal als Ergänzung bei der Eignungsbeurteilung eingesetzt werden.
Siehe auch:
Transparenz
Fairness
Testgüte
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Literatur:
Kubinger, K.D. (2002). Special issue - Personality questionnaires: Some critical points of view.
Psychologische Beiträge, 44 (1).