Unternehmensspezifische Kompetenzsystematik
auch Kompetenzkatalog
engl: company-specific taxonomy of competences
Geordnete Vereinigungsmenge, Katalog der für die Positionen in einem Unternehmen oder bestimmte Positionsgruppen (job families) relevanten Anforderungen und Kompetenzen.
Eine gelungene unternehmensspezifische Kompetenzsystematik ist hierarchisch geordnet, meist in Form einer umgekehrten Baumstruktur,
und besteht auf der obersten Ebene aus Kompetenzclustern, denen auf der nächsten Ebene einzelne Kompetenzen
mit Verhaltensankern und Entwicklungshinweisen folgen.
Beispiele für Kompetenzcluster:
- Soziale Kompetenzen
- Führungskompetenzen
- Managementkompetenzen
- Persönliche Kompetenzen
Nutzen
Eine unternehmensspezifische Kompetenzsystematik dient insbesondere als Fundus für neue Anforderungsprofile
und Stellenbeschreibungen. Dabei sollte man aber immer über den in der Kompetenzsystematik
dokumentierten, aktuellen Status der geforderten Kompetenzen hinaus gehen und auch zukünftige, bisher noch nicht relevante Anforderungen integrieren.
Grundsätzlich sorgt eine Kompetenzsystematik für einen einheitlichen Sprachgebrauch im Unternehmen bei allen HR-Praktiken
(Mitarbeiterauswahl, Mitarbeiterbeurteilung, Personalentwicklung,
Nachfolgeplanung, Talent Management...).
Schon dadurch macht sie die Personalarbeit für alle Beteiligten einfacher.
Sinnvolle Struktur einer unternehmensspezifischen Kompetenzsystematik
Struktur | Beispiel |
Kompetenzcluster: | Führungskompetenzen |
Kompetenz: | Mitarbeiterentwicklung |
Definition: | Fähigkeit, die eigenen Mitarbeiter zu entwickeln und ihren Kompetenzaufbau zu fördern. |
Bedeutungsumfang, Facetten, Elemente: |
Bewertet die Leistung von Mitarbeitern realistisch und fair Coacht und motiviert seine Mitarbeiter Ist engagiert, die Fähigkeiten seiner Mitarbeiter zu fördern und sie weiter zu entwickeln |
Konkretisierende Verhaltensanker: | Gibt konstruktives, gut annehmbares Feedback zu Ergebnissen und Leistungen, lobt Motiviert durch passende Anerkennung Gibt Mitarbeitern herausfordernde Aufgaben, an denen ihre Fähigkeiten wachsen können Ermutigt zu eigenen Problemlösungen Fördert jeden seiner Mitarbeiter gleichermaßen mit einem Entwicklungsplan Empfiehlt seine Talente anderen Bereichen und unterstützt Rotation ... |
Empfehlungen zur Entwicklung - on the job: |
Diskussion herausfordernder Fälle von Mitarbeitern mit Mentor oder HR-Abteilung Austausch mit Kollegen Einholen von Feedback zur Mitarbeiterentwicklung ... |
Empfehlungen zur Entwicklung - off the job: |
Führungsseminar mit Rollensimulation Entwicklungsgepräch
und Videofeedback Coaching zum Thema Entwicklung der eigenen Mitarbeiter ... |
siehe auch:
- > Qualität von Kompetenzmodellen und Kompetenzsystematiken
Beratung:
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Literatur:
Klug, A. (2011). Analyse des Personalentwicklungsbedarfs. in: Praxishandbuch Personalentwicklung. p 35-91. Wiesbaden: Gabler.