Beobachter
engl: observer
Personen, die geplant und systematisch Vorgänge und insbesondere das Verhalten von Personen registrieren.
Im Rahmen der Eignungs- und Management-Diagnostik wird vor allem das Verhalten von Kandidaten in herbeigeführten Situationen und Arbeitsproben beobachtet, die Aufgaben und Anforderungen aus dem konkreten Arbeitsalltag auf einer Zielposition simulieren. Den organisatorischen Rahmen bildet das Assessment oder eine Variante ( z. B. Development-Center, Potenzialanalyse).
Die Beobachtungen werden anhand eines strukturierten Beobachtungs-bogens dokumentiert. Anschließend bilden die Beobachter zunächst die Vereinigungsmenge ihrer Beobachtungen und kommen dann nach einer Diskussion zu einer gemeinsamen Bewertung des Kandidatenverhaltens. Ziel ist letztendlich eine Aussage zur Eignung, zu den Potenzialen oder zum Entwicklungsbedarf des Kandidaten zu machen.
Dabei sind Beobachtungs- und Beurteilungsfehler zu vermeiden. Das Verhalten eines Kandidaten sollte immer möglichst von mehreren Beobachtern beobachtet werden, da 4, 6 oder 8 Augen immer mehr sehen als 2. In Assessments wird das Verhalten der Kandidaten typischer Weise von Beobachterteams beobachtet, die aus der zukünftigen Führungskraft, einem Vertreter aus dem Personalbereich und einem Berater bestehen. Bei Potenzialanalysen und Development-Centern mit bestehenden Mitarbeitern setzt man statt des direkten Vorgesetzten besser einen Kollegen des Vorgesetzten ein, der auch Mentor-Funktionen übernehmen könnte.
Die Teilnahme an einem Assessment kann als Maßnahme der Führungskräfteentwicklung verstanden werden. Die beobachtenden Führungskräfte lernen Techniken kennen, mit denen Mitarbeiter und ihre Leistung professionell eingeschätzt werden, sie machen sich mit Anforderungen, Kompetenzsystemen sowie Verhaltensankern vertraut, sie geben Feedback und sind an der Beratung zur Personalentwicklung der Mitarbeiter beteiligt. Die Führungskrüfte erleben dies als Bereicherung, weil sie sicherer in der Leistungsbeurteilung/ Mitarbeiterbewertung und -entwicklung werden.
Beratung:
Gerne trainieren wir Ihre Beobachter in der systematischen Beobachtung sowie in der Vermeidung von Beobachtungsfehlern
und bereiten sie so auf ihre Rolle im Assessment vor.
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Literatur:
Faßnacht, G. (1995). Systematische Verhaltensbeobachtung: eine Einführung in die Methodologie und Praxis. München: Reinhardt ,UTB für Wissenschaft.
Greve, W. & Wentura, D. (1997). Wissenschaftliche Beobachtung. Weinheim: Beltz-PVU.
Mees, U. & Selg, H. (Hrsg.). (1977). Verhaltensbeobachtung und Verhaltensmodifikation. Stuttgart: Klett.